Ardey im März 2020

Stillstand!  Seit dem 15. März 2020 kommt das öffentliche Leben zum Stillstand. Erstmals in der bundesrepublikanischen Geschichte werden alle Schulen, Kindergärten und öffentliche Treffpunkte geschlossen und die Bevölkerung aufgefordert nur in Notfällen die eigenen vier Wände zu verlassen. Von China ausgehend breitet sich eine neuartige Variante des Coronavirus aus. Mehr als 155.000 Menschen haben sich nachweislich weltweit infiziert, 5.800 sind an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, die der pandemische Erreger auslösen kann, rund 73.000 Menschen gelten als genesen . Das ist der Stand vom 15. März 2020. Die Menschen hamstern wie in Kriegszeiten .

Das neuartige Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg scheint die Tröpfcheninfektion zu sein. Diese Übertragung kann direkt von Mensch zu Mensch erfolgen, wenn Virushaltige Tröpfchen an die Schleimhäute der Atemwege gelangen. Auch eine Übertragung durch Schmierinfektion über die Hände, die mit der Mund- oder Nasenschleimhaut sowie mit der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden, ist prinzipiell nicht ausgeschlossen, spielt aber vermutlich nur eine untergeordnete Rolle. Man nimmt an, dass das neuartige Coronavirus von Fledermäusen stammt. Ob andere Tierarten als Zwischenwirte des Virus zwischen Fledermaus und Mensch dienen, ist noch nicht bekannt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich die ersten Erkrankten Anfang Dezember 2019 auf einem Markt in Wuhan in der Provinz Hubei, China, angesteckt haben. Das neuartige Coronavirus erhielt den offiziellen Namen “SARS-CoV-2“, die Atemwegserkrankung, die es auslöst, wird als “COVID-19” bezeichnet.

Obwohl das Leben der Fledermäuse im Dorfcafé Buntes Sofa schon der Titel einer Abendveranstaltung war, werden diese Tierchen nicht als Mahlzeit bei uns aufgetischt. Anders verhält es sich mit den süßen Köstlichkeiten die uns das Backteam in den Kühlschrank stellt. Doch wird es mindestens bis Ende April keine Torten im Café geben. Solange werden wir uns mit Reis, Nudeln und Fertigsuppen begnügen

Ardeyer Dienstpflichtige 1666

Für den Gemeindebezirk Ardey sind verzeichnet, und zwar unter der Bezeichnung „ Bauernschaft Ardey“ :

Hermann Schulte zu Ardey gehört dem Stift Fröndenberg, tut zwei Holzfuhren, hat von alters an Drosten, Richter und Fronen keine Dienste getan, ist aber seit zwei Jahren von Drosten auf 1 Rtlr. und vom Frohnen auf 1 Rtlr. angehalten.

Jasper Ruckebier gehört dem von Ascheberg zur Heiden, muss tun an Bau – und Handdiensten, so oft er will; auch muss er für den Drosten zwei Tage mähen oder ¼ Rtlr. geben. Für Richter und Fronen keine Dienste.

Bernd Lanckhoff gehört o.a. von Ascheberg, muss tun an Bau – und Handdiensten, so viel er will; hat vorderhin dem Drosten niemals gedient, allein seit zwei Jahren dem Drosten einem und dem Fronen ¼ Rtlr. zahlen müssen. Dem Richter nichts.

Johann Nolcke gehört ans Stift Fröndenberg, tut keine anderen Dienste als dem Drosten 2 Handdienste, dem Richter und dem Fronen nichts.

Jorgen Tiböter gehört dem von Ascheberg zur Heiden, muss Handdienste tun , so oft er will, hat früher dem Drosten keine Dienste getan, aber seit 2 Jahren an Drosten 1 Rtlr. Und Fronen ½ Blamüser zahlen müssen, an den Richter nichts.

Johann Schroer gehört ans Stift Fröndenberg. Tut keine Dienste als dem Drosten zwei, dem Richter und Fronen nichts. Seit 2 Jahren muss er an den Fronen ½ Blamüser zahlen, an dem Richter nichts.

Frantz Lueg gehört dem von Ascheberg zur Heiden und muss Hand tun, so oft er will. Hat früher an dem Drosten nichts gezahlt, muss seit 2 Jahren dem Drosten ¼ Rtlr. und dem Fronen ½ Blamüser zahlen, an den Richter nichts.

Henrich Scheper gehört ans Stift Fröndenberg, tut keine Dienste als dem Drosten 2 Handdienste, wofür er nun seit zwei Jahren dem Drosten ¼ Rtlr. Zahlen muss, auch dem Fronen ¼ Blamüser geben, dem Richter aber nichts.

Daniel Claß gehört o.a. von Ascheberg, muss dienen, so oft er will. Hat früher dem Drosten keine Dienste geleistet, muss aber seit zwei Jahren an den Drosten ¼ Rtlr. und an den Fronen ½ Blamüser zahlen, an den Richter nichts.

Hermann Scheper gehört o.a. von Ascheberg, muss dienen, so oft er will. Hat von alters her an den Drosten, Richter und Fronen keine Dienste geleistet. Aber nun seit zwei Jahren wird er vom Drosten auf 1 Rtlr. und vom Fronen auf ¼ Rtlr. angehalten.

Henrich Kißing gehört auch o.a. von Ascheberg, muss dienen, so oft er will. Hat von alters an Drosten, Richter und Fronen keine Dienste getan. Seit zwei Jahren wird er vom Drosten auf 1 Rtlr. und vom Fronen auf ¼ Rtlr. angehalten.

Es zeigt sich hier in der Bauernschaft Ardey ab, die Handarbeit durch Geldzahlungen zu ersetzten und bei dieser Gelegenheit auch die bis dahin zu den Lasten der landesherrlichen Beamten herangezogenen Bauern mitzuerfassen. Ab dem Jahre 1705 werden neben den Namen der Bauern erstmalig auch die Größe ihres Ackerlandes erfasst und somit die steuerliche Leistungsfähigkeit erfasst.

Schule Langschede – Ardey

Der Unterricht des seit 1835 in Langschede – seit 1839 in Ardey – tätigen Lehrers Adolf Kohlhage wurde häufiger als gewöhnlich einer Revision unterzogen, zweimal allein im Jahre 1856. Der Bericht über den zweiten, am 12. November von dem Kreisschulinspektor Ovenbeck (Kamen) vorgenommenen „ Schulbesuch“ charakterisiert Kohlhage als „ gutmüthig , aber wenig begabt“. Von den 100 Schülern seien nur 74 präsent gewesen, „ da wegen des stürmischen Schneewetters die jüngsten und schwachen Kinder nicht durchkonnten“. Die Schule wurde damals auch von den katholischen Kindern aus Langschede und Ardey besucht. Deren Unterweisung durch den evangelischen Lehrer führte mitunter zu Konflikten. Am 15. Juni 1863 beschwerte sich z.B. der zuständige katholische Pfarrer Siemer in Fröndenberg bei seinem evangelischen Kollegen und Ortsschulinspektor Phillips in Dellwig, Kohlhage verhöhne in seinem Unterricht die katholische Glaubenslehre und mache sie lächerlich. Kohlhages schulisches Wirken fand, unabhängig von solchen Vorkommnissen, alles andere als Anerkennung bei seinen Vorgesetzten. Im Jahr 1875 schrieb der Kreisschulinspektor zur Nieden z.B. nach mehreren Revisionen, es scheine ihm, „als ob Kohlhage das entfant terible des Inspections – Bezirks bleiben sollte“. Im Jahr 1882 beantragte das schreckliche Kind schließlich seine Pensionierung, die am 2. Juni genehmigt wurde, da seine Schule sich, so die Bezirksregierung, „ in einem äußerst verwahrlosten Zustand …..befindet, indem in derselben weder ordentlicher Unterricht ertheilt noch die sonstigen in Bezug auf Schulordnung erlassenen Bestimmungen auch nur einigermaßen beachtet werden. Herbeigeführt ist dieser unhaltbare Zustand durch die körperliche und geistige Erschlaffung des Lehrers Kohlhage, welche demselben die weitere Erfüllung seiner Dienstpflichten unmöglich macht“.

So trat Kohlhage nach 47 Jahren 1882 in den Ruhestand und verstarb genau vier Monate später im Alter von 69 Jahren. Zu seinem Nachfolger ernannte die Bezirksregierung am 22. Juni 1882 den Lehramtsanwärter Heinrich Wickel, der 1861 als Sohn eines Fuhrunternehmers aus Kreuztal geboren wurde. Er unterrichtete bis Ende 1888 und wurde dann von Friedrich Rode abgelöst. Die Zahl der Schüler betrug 1835 insgesamt 87 und 1852 117 Kinder. Am 1. Oktober 1890 führte Rode Halbtagesunterricht ein, um beiden von ihm unterrichteten Klassen gerecht zu werden. Die Bezirksregierung forderte damals die Einrichtung einer zweiten Lehrerstelle. Diese wurde daraufhin vom Schulvorstand auch beschlossen. Entgegen der allgemeinen Erwartung, dass das damit erforderliche zweite „ Schullokal“ in Langschede gebaut werde, entschied der Schulvorstand, es ebenfalls in Ardey, nordöstlich des bestehenden, zu errichten. Nach Langscheder n wies die Bezirksregierung in einem administrativen Akt den Schulbau in Langschede an und hob den Schulverband Langschede – Ardey auf. Nach mehreren Lehrerwechseln übernahm Karl Schröer, 1882 als Sohn eines Kötters aus Hemmerde geboren, den Unterricht in Ardey. Im Jahre 1965 wurde dann die neue Schule im Rottland eingeweiht

Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey 2000

Der Verein wurde im Jahre 2000 gegründet um das soziale und kulturelle Leben in der Dorfgemeinschaft Ardey mit seinen 2300 Einwohnern zu fördern. Wie in vielen Orten des Landes ging mit dem stetigen Zuzug in den letzten 50 Jahren der Rückgang der Nahversorgung , der medizinischen Betreuung und der soziale Zusammenhalt einher. Dabei sind diese wegfallenden Bausteine ein wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität, die den ländlichen Raum im Vergleich mit den urbanen Mittel – und Oberzentren dauerhaft unattraktiv werden lassen. Wenn auch im Ort die Anonymität immer größer wird , sozialer Zusammenhalt auch aufgrund fehlender Orte der Begegnung und gemeinsamer Interaktion wegfällt, schwindet auch die Verbundenheit und Identifikation. Vor dem Hintergrund eines sozialgeografischen und sozialstrukturellen Verständnisses von Sozialraum ist es für die Arbeit des Fördervereins, der möglichst alle Einwohner erreichen möchte, von großer Bedeutung wo diese Orte der Begegnung stattfinden können und welche Projekte die Einwohner ansprechen. Die Aufbauarbeit der letzten 20 Jahre ermöglichen den Betrieb eines Dorfcafés, die Gründung einer Nachbarschaftshilfe , den Bau einer integrativen Spielanlage und Ausflüge mit Familien und Senioren.

Die über siebzig ehrenamtlichen Akteure sind hier ein wichtiger Pfeiler der Gemeinschaft. Sie stärken mit ihrer Arbeit den sozialen Zusammenhalt und ermöglichen kulturelle Teilhabe. Der Förderverein mobilisiert, indem er Menschen jeden Alters in Bewegung versetzt. Sei es bei gemeinsamen Konzerten, Vorträgen oder Familienveranstaltungen. Er generiert neue Zielgruppen und schafft neue innovative Netzwerke .

Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey e.V.

    • Gründung des Vereins am 02. November 2000 Zweck u.a. das kulturelle und soziale Leben der Gemeinschaft zu fördern und einen Bürgertreffpunkt für die Ardeyer zu schaffen und zu betreiben

    • Mitglieder im FDA 195 ( Stand 2019)

    • Veranstaltungen u.a. Ostereieraktion, Leselust, Feste, Adventsfenster

    • Seit 2016 Aufbau und Betrieb des Dorfcafés „Buntes Sofa“

    • In 2018 Erstellung einer integrativen Spielanlage

    • August 2019 Start der Nachbarschaftshilfe Farbenfroh

Neue Kultur der Generationenpartnerschaft in Ardey

Aufgrund des demographischen Wandels gewinnt das Thema “selbstbestimmtes Wohnen” mehr und mehr an Bedeutung. Mit Zunahme des Anteils älterer und hochbetagter Menschen in unserer Gesellschaft nimmt auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen zu und somit der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum und quartiersbezogenen, niederschwelligen Versorgungsangeboten. Auch immer mehr jüngere Menschen mit Behinderungen wünschen sich eine eigene Wohnung, in der sie selbstbestimmt nach Bedarf Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen können. Uns alle eint der Wunsch, in der vertrauten Wohnumgebung alt werden zu können und nicht allein aufgrund von Krankheit oder abnehmenden körperlichen Fähigkeiten umziehen zu müssen. Vor diesem Hintergrund hat die Bielefelder Gesellschaft für Wohnen gemeinsam mit einem sozialen Dienstleister und der Stadt Bielefeld bereits in den 1990er Jahren mit dem “Bielefelder Modell” ein richtungsweisendes Konzept entwickelt, das bundesweit Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und mittlerweile auch in anderen Städten und erstmalig im Kreis Unna umgesetzt wird.

Die Besonderheit des “Bielefelder Modells” ist ein quartiersbezogener Ansatz des Wohnens mit Versorgungssicherheit ohne Betreuungspauschale. Einbezogen in bestehende Wohnquartiere und in guter infrastruktureller Anbindung bietet in Ardey die UKBS älteren Menschen oder Menschen mit Behinderung komfortable und barrierefreie Wohnungen. Kombiniert ist dieses Angebot mit einem Wohn – und Dorfcafé als Treffpunkt und Ort der Kommunikation, der allen Menschen in der Nachbarschaft offen steht.

Gleichzeitig ist ein sozialer Dienstleister mit einem Servicestützpunkt und einem umfassenden Leistungsangebot rund um die Uhr im Quartier präsent. Alle Mieter können auf die Hilfs- und Betreuungsangebote zurückgreifen, müssen diese aber nur im tatsächlichen Bedarfsfall bezahlen.

Die Unnaer Kreis- Bau- und Siedlungsgesellschaft schaffte in dem barrierefrei erstellten Wohnprojekt Räume für die Arztpraxis, dem ambulanten Pflegedienst, einem Versammlungsraum, Jugendräume für die evangelische Jugendbetreuung und für das Dorf – und Nachbarschaftscafé. Konzeptionell steht das Café auf den Säulen Kinder und Jugend, Familie und Senioren in der Selbstverständlichkeit der Inklusion. Das Dorfcafé ist ein soziokultureller Treffpunkt, der die Teilhabe aller Mitbürger an der Gemeinschaft fördert.

Der Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey sieht sich als Partner der UKBS, der die Solidargemeinschaft als Bürger der Kommune durch Mit – fühlen, Mit – handeln, Mit – gestalten und Mit – sparen bereichert.

Dank der starken Unterstützung der UKBS und mit Hilfe erfahrender ehrenamtlicher Helfer, wurde das Projekt Dorfcafé „Buntes Sofa“ umgesetzt.

Beim gemeinsamen Backen fanden sich schnell Nachbarn und Freunde, die ihr Interesse an der Mitarbeit im gemeinsamen Treffpunkt signalisierten. Seit der Eröffnung wurden auch gemeinsame Projekte mit dem Kindergarten Ardey und der Flüchtlingshilfe Fröndenberg durchgeführt.

Hier werden nicht nur generationsübergreifende Treffen und Veranstaltungen, sondern auch die interkulturelle Verständigung gefördert. Das Ehrenamtcafé wird unter dem Dach des Fördervereins Dorfgemeinschaft Ardey nach § 65 als wirtschaftlicher Zweckbetrieb ohne Gewinnabsicht geführt und unterliegt nach § 55 der Selbstlosigkeit. Alle ehrenamtlichen Helfer werden nach der Hygieneverordnung § 43 geschult.

Die ehrenamtlich tätigen Bürger sind das Fundament der Nachbarschaftshilfe im Wohnviertel und im Dorf Ardey. Die Kommune profitiert, da sich die aktiven Bürgerhelfer mit ihrer sinnvoller Tätigkeit identifizieren. Durch das ökologische Konzept der kurzen Wege zum Dorfcafé, Arztpraxis und Betreuungsdienst fallen viele Fahrten weg. Alles Planen, Handeln und Gestalten der Organisations-gemeinschaft von UKBS, Kostenträgern, Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey und dem ambulanten Pflegedienst orientiert sich an den Menschen mit dem höchsten Hilfebedarf. Die Achtung gilt allen Mitmenschen, allen Hilfsbedarfsgruppen und der Förderung der Selbsthilfe der Bürger.

Die Eröffnung des Cafés ist ein Initial für eine Vielzahl von gesellschaftlichen Aufgaben, die der Förderverein begleitet.

Den Kindern und Jugendlichen ist ein sicherer Treffpunkt und Partner für ihre altersspezifischen Bedürfnisse geöffnet worden.

Den Alleinerziehenden und Familien wird die Möglichkeit des Austausches und der Beratung gegeben. In einem entspannten Umfeld mit Kinderspielecke und unter Hinzuziehung fachlicher Kompetenz, kann den jungen Eltern schnell und unkompliziert zur Seite gestanden werden. „Du bist nicht allein“ gilt auch für die Senioren, deren Erfahrung in allen Lebensbereichen den Jungen die Orientierung erleichtern soll.

Dieses breite Spektrum an alle Altersklassen bedingt selbstverständlich auch eine optimale behindertengerechte Ausstattung an Technik und Mobiliar. Das Ardeyer Dorfcafé ist eine Anlaufstelle für alle Mitbürger die Freude, aber auch Ängste teilen, die Bedarf an Hilfe und Beratung haben und die Zeiten auseinanderdriftender Familienstrukturen ein „Gemeinsam„ erleben möchten. Denn im Zentrum unseres Wollens steht der Mensch.

Erstellung einer integrativen Spielanlage

Die Eröffnung des soziokulturellen Treffpunktes Dorfcafés Ardey hat in der Dorfgemeinschaft einen großen Zuspruch erfahren und ermutigte den Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey den nächsten Schritt zu einer nach-haltigen Konzeption weiter zu gehen und den Dorfmittelpunkt „ Neue Mitte Ardey“ durch eine integrative behindertengerechte Spielanlage zu erweitern.

Die neu erstellte Spielanlage berücksichtigt neue planerische und spielpädagogische Erkenntnisse und ist in der Stadt Fröndenberg durch ihre Konzeption einzigartig. Sie ermöglicht durch ihren Aufbau Kindern mit und ohne körperlichen Beeinträchtigungen eine hohen Spielwert. Durch das Spiel erwerben Kinder die Fähigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen, die für die Lebensbewältigung von großer Bedeutung sind z.B. motorische Sensibilität, Muskeltraining und Körperwahrnehmung, logische Zusammenhänge, Selbstbewusstsein, Konzentration auf einen Sachverhalt, Stimmungen und Gefühle erleben, soziale Aufgeschlossenheit und Kooperationsfähigkeit. Die Freude und die Fähigkeit am Spiel sind zwar bei allen Kindern vorhanden, aber sie sind unterschiedlich ausgeprägt. Durch ungünstige Lebensumstände sind sie verschüttet oder unzureichend entwickelt. Jedes Kind hat das Recht auf optimale körperliche, geistige, seelische und soziale Erziehung mittels Förderung der individuellen Entwicklung, positiver Lebensbedingungen und einer Kinder und familienfreundlichen Umwelt. Das Ardeyer Projekt „Du bist nicht allein“, bindet hier Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen nachhaltig mit ein.

Nachbarschaftshilfe Farbenfroh

Um das soziale Miteinander in Ardey zu vertiefen, richtete der Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey e.V. in Kooperation mit den Seniorenkreisen in der Stadt Fröndenberg/Ruhr e.V. und der UKBS eine ehrenamtlich arbeitende, kostenfreie Vermittlungsstelle ein, die hilfsbereite Mitbürgerinnen und Mitbürger und hilfsbedürftige Seniorinnen und Senioren zusammen bringt.

Im Rahmen einer organisierten Nachbarschaftshilfe haben bürgerschaftlich engagierte Ehrenamtliche die Möglichkeit Arbeiten zu übernehmen, um Mitbürgerinnen und Mitbürger im hauswirtschaftlichen Alltag zu unterstützen und/oder kleine handwerkliche Arbeiten auszuführen, die so geringfügig sind, dass kein Handwerksbetrieb sie übernehmen würde. Die Aufgabe der Ehren-amtlichen ist, die Anforderungen des Alltags mit dem oder der Unterstützung suchenden zu bewältigen und dessen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Sowohl ehrenamtlich Helfende als auch Hilfesuchende müssen sich bei FARBENFROH registrieren lassen. Farbenfroh dient lediglich als Vermittlungsstelle und übernimmt keine Haftung für die tatsächliche Verrichtung der Arbeit und deren Qualität. Die rechtliche Beziehung besteht ausschließlich zwischen ehrenamtlich Helfenden und Hilfesuchenden.

Diese Initiative wurde in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Deutsche Altenhilfe und dem BM für Gesundheit aufgebaut. Es sieht die „Förderung und Unterstützung von bürgerschaftlichen engagierten Einzelhelfern in der Pflege durch Servicekräfte „ vor.

Bürgerschaftliches Engagement in Ardey leistet einen wertvollen Beitrag zur Gewährleistung von Sozialisation, Identifikation und Lebensqualität. Es bedarf dafür jedoch geeigneter Strukturen, damit der gute Wille auch umgesetzt werden kann. Dazu gehören fachkundige Beratung und Unterstützung, etwa auch bei der Beantragung von Fördermitteln, sowie ein gutes Zusammenspiel von Hauptamt und Ehrenamt. Die Arbeit des Fördervereins Dorfgemeinschaft Ardey steht auf einem breiten Fundament bürgerschaftlichen Engagements. Der Verein hat sich in den letzten Jahren durch seine vielfältigen Vernetzungen, die Grundlagen für eine dauerhafte – auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten – Realisierung seiner Konzepte erarbeitet.

Steinkohleabbau in Ardey und dem Westen 1574

Wann der tatsächliche Beginn des Steinkohleabbaus im Ruhrgebiet begann ist zeitlich nicht mehr festzustellen, im Dortmunder Bereich begann er wohl im Jahre 1302 um den Ort Schüren. Die erste Schürfung erfolgte an dem Bach Bolmke, wo lose Erdmassen weggespült und anstehende Kohlenflöze freigelegt wurden. Die erodierende Tätigkeit der Flüsse ermöglichten einen Blick in die tiefer liegenden Gesteinsschichten. An diesen freigelegten Stellen begann der Mensch die Schichten auseinander zu brechen und die Kohle zu nutzen. Auf diese Weise stieß er in den Steinbrüchen am Südhang der Haar – und des Ardeygebirges oft auf Kohlenflöze ,wie am Ebberg in Westhofen und in Billmerich, wo das Kloster Scheda schon 1770 zwei Kohlegruben mit dem Namen „Paduan“, in seinem Besitz hatte.

Die ältesten bekannten Urkunden weisen schon 1574 auf den Bergbau in Fröndenberg hin. Ostwärts der B 233 war die schon 1590 erwähnte Betriebsstelle „ Am Haggenberg“. Die geländemäßige Unruhe zeugt auch heute noch von der damaligen Betriebsamkeit, sie war eine von acht bekannten Schächten deren Namen wie Nepomuk, Frohe Ansicht und Benedikt den Älteren noch im Gedächtnis sind.

Nach einigen Jahren der Unterbrechung wird 1821 die Kohleförderung Im Thabrauck wieder aufgenommen. Der Betrieb „ Frohe Ansicht“ hat sich in der Hauptsache auf den Abbau des Flözes Dreckbank in Richtung Osten bis Frömern, Auf dem Splitt, konzentriert. Die Kohle wird durch Schächte und mittels handgedrehten Haspeln an das Tageslicht gefördert. Zu besten Zeiten zählte sie acht Bergmänner und erreichte im Jahre 1844 mit 1300 Tonnen ihre höchste Förderleistung. Doch schon drei Jahre später war Schicht im Schacht und sie teilte das Schicksal zahlreicher Zechen im Ruhrgebiet. Die leicht zu erreichenden Flöze waren ausgeraubt und die bescheidenen technischen Hilfsmittel erlaubten kein weiteres Vordringen in die tieferen Regionen. Schon ab einer Tiefe von 20 Meter kam der größte Feind des Bergmanns, das Wasser. Das Deckgebirge der Mergel, dass die Kohlenschichten überlagerte, bildete zugleich die Schicht, die das Grundwasser trug.

Der Kohlebergbau an der Ruhr und seine Abteufung in tiefere Schichten setzte erst mit dem Einsatz der Dampfmaschine und dem Abpumpen des Grundwassers seine Erfolgsgeschichte fort. Kleine Schürfstellen wie der Bergbau am Thabrauck konnten hier nicht mithalten und man erinnerte sich seiner erst wieder, als der Kohlemangel in der Bevölkerung nach dem zweiten Weltkrieg sehr groß war. In dieser Zeit schossen im südlichen Bereich des Ruhr-gebiets etwa 400 solcher Kleinzechen aus dem Boden. Eine von ihnen war die Kleinzeche Haggenberg, die mit einem etwa 60 Meter langen Schrägschacht die Flöze unter dem alten Stollen auf dem Thabrauck abbaute. Sie hatte am 15. November 1951 den Betrieb auf-genommen und förderte bis Anfang März 1953. Nach einem Besitzerwechsel wurde der Betrieb ab 1. August 1953 unter der alten Bezeichnung „Frohe Ansicht“ weitergeführt. Das endgültige aus der Anlage kam am 25. Oktober 1953, nachdem bei einem Strebbruch vier Bergleute verschüttet wurden und einer dabei zu Tode kam.

Ardey Befreiungskriege 1813-1815

Als Befreiungskriege oder Freiheitskriege werden die kriegerischen Auseinandersetzungen in Mitteleuropa von 1813 bis 1815 zusammengefasst, mit denen die Vorherrschaft Frankreichs unter Napoleon Bonaparte über große Teile des europäischen Kontinents beendet wurde. Sie gehören zu den Napoleonischen Kriegen und bilden als Teile des Sechsten Koalitionskrieges ihren Abschluss.

Für Freiheit und Vaterland zogen auch vier Ardeyer Söhne freiwillig 1813 in den Befreiungskrieg. Es waren Wilhelm Langhof und Heinrich Vieler aus der Dorfstraße sowie Wilhelm Schroer und Gottfried Eberhard Wilhelm Schulze. Die ersten drei sind wieder glücklich heimgekehrt. Gottfried Eberhard Schulze ist in der Schlacht bei Namur schwer verwundet worden und im Anschluss verstorben.

Caspar Daniel Schulze – Ardey geb.1760, heiratete 1782 Anna Maria Krumme aus dem Kirchspiel Opherdicke. Im folgenden Jahr bekamen sie einen Sohn, den man Gottfried Eberhard Wilhelm taufte. Laut Kirchenbucheintrag wurde er in der Schlacht bei Namur verwundet und starb am 2. Juli 1815 in einem Lazarett in Gladbach. Seinen Namen findet man auch in der Liste der Gefallenen des 1. Westfälischen Landwehr – Regiments, und für ihn war in der Kirche in Dellwig eine Gedenktafel vorgesehen, die leider nicht mehr vorhanden ist. Im Stadtarchiv Mönchengladbach existiert noch die zugehörige Sterbeurkunde. Der verstorbene Wilhelm Schulz, war gebürtig zu Ardey, Amt Unna, Bezirk Dortmund, 32 Jahre alt und Angehöriger des 1. Markanischen Regiments, 1. Bataillon, 2. Kompanie.

Flüchtlinge 1949

Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen im Westen. Der Vertreibung von Deutschen aus den Ländern östlich von Oder und Lausitzer Neiße ging die Massendeportation und die Ermordung von Juden, Polen und Russen in den im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht eroberten Gebieten voraus. Millionen von Menschen wurden zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich verbracht. Volksdeutsche aus Südtirol und Russlanddeutsche wurden in den eroberten Gebieten im Osten der Reichsgrenze neu angesiedelt und sollten dort neue „deutsche Siedlungsinseln“ bilden.

Mit dem Rückzug der Wehrmacht an der Ostfront ab Oktober 1943 begann auch die Evakuierung deutscher Zivilisten aus den besetzten und annektierten Gebieten. Als erste waren Russlanddeutsche, ab 1944 auch Volksdeutsche aus Polen sowie die dort angesiedelten volksdeutschen „Umsiedler“ aus Osteuropa betroffen.

Etwa zwölf Millionen Ost- und Sudetendeutsche wurden bis 1950 in der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik und Österreich aufgenommen. Sowohl im Westen als auch im Osten verlangte dies von allen Beteiligten in den 1940er-, 1950er- und 1960er-Jahren eine große Integrationsleistung. Durch die Bevölkerungsverschiebungen in großem Maße verdoppelten einige Länder, zum Beispiel Mecklenburg, ihre Einwohnerzahl, vormals konfessionell homogene Regionen mit starken eigenen Traditionen, zum Beispiel Oberbayern und die Lüneburger Heide, besaßen nun große Bevölkerungsgruppen mit einem anderen Lebensstil und fremder konfessioneller Prägung. Zuweilen kam es zu ganzen Stadt- und Ortsneugründungen wie Espelkamp, Waldkraiburg, Traunreut, Geretsried oder Kaufbeuren – Neugablonz.

Im Jahre 1949 bestand der Bevölkerungsanteil in Fröndenberg mit nahezu 28 % aus Heimatvertrieben und nahm damit eine Spitzenposition im Kreis Unna ein. Das Nachkriegsdeutschland war durch die Schäden des Krieges und der Zuwanderung der Vertriebenen aus den Ostgebieten in großer Wohnungsnot, so war es nur folgerichtig dass sich auch die vertriebenen schlesischen Bauernfamilien um neues Siedlungsland bemühten.

Erste Erwähnung 1147

Erste Erwähnung 1147Seit dem 4.Jahrhundert vor Christus siedelten im mittleren Ruhrtal Germanen. Zu welcher Völkerschaft wir sie in unserer Heimat rechnen müssen, ist selbst für die Römerzeit jedoch mit Sicherheit nicht zu sagen, Vielleicht waren es die Chattuaren, vielleicht aber auch Marser, die auch bei Tacitus für das Jahr 9 Erwähnung finden.

Später drangen die vom Münsterland her die Bruckterer in unseren Raum ein, eine Völkerschaft, die sich später zum Stamm der Franken vereinigte. Aus dieser Zeit stammt die Wallburg in Langschede – Ardey, nördlich über der Ruhrtalbahn gelegen. Sie hat 40 m Durchmesser und steht mit der weiter östlich – in Fröndenberg – gelegenen Burg der Edelherren von Ardey wahrscheinlich in keiner Beziehung. Die Sachsen, deren Stamm sich ostwärts der Franken gebildet hatte, drangen gegen Ende des 7. Jahrhunderts in das Siedlungsgebiet der Brukterer ein und unterwarfen die bisherige Bevölkerung. Seitdem rechnete man unsere Heimat zum sächsischen Stammesgebiet.

Zuerst erscheint der Name „Ardeia“ in einer Urkunde von 1147, in der Papst Eugen III. der Abtei Deutz den Besitz eines Hofes in „Ardeia“ bestätigt. Diese Urkunde ist nur in einer Abschrift der „Farragines“ des Gelenius im Historischen Archiv der Stadt Köln erhalten.

Die Edelherren von Ardey haben nach und nach den Großteil an Grundbesitz verkauft, so auch 1270 den Schulzenhof in Ardey an das Kloster Fröndenberg.

Schule_1713

Ardey Schule. Die Gründung von Schulen erfolgte auf dem Lande durch die Kirche. Ihr Zweck war es, den Kindern neben religiöser Unterweisung elementare Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Singen zu vermitteln – Fertigkeiten, deren Funktion in erster Linie darin bestand den Gottesdienst zu fördern. Ihrem Selbstverständnis nach war es zunächst die evangelische Kirche, die die Prediger und Gemeinden zur Einrichtung von Schulen verpflichtete. Bereits auf der ersten evangelischen – lutherischen Synode der Grafschaft Mark 1612 in Unna hatten die teilnehmenden Geistlichen und Schullehrer Rechenschaft darüber zu geben, ob in ihrer Gemeinde „ auch Schuel gehalten werde und der Catechismus Lutheri fleissigh darein getrieben“. Später – in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts – begannen auch die katholischen Gemeinden mit der Unterweisung der Kinder.

Lehrerausbildung

Die Lehrer der damaligen Zeit waren meist ausgediente Unteroffiziere die sich beim Kommissdrill einige Kenntnisse angeeignet hatten, oder sie waren Autodidakten, die sich selbst ohne Lehrer gebildet hatten und deren Kenntnisse und Lehrgeschick demnach in keiner Weise erprobt waren. Die Schüler sollten schreiben und lesen lernen, doch blieb diese Forderung bei den meisten ein frommer Wunsch.

Auch das Rechnen reichte nicht über die vier Grundrechenarten und ganze Zahlen hinaus. Die Geographie beschränkte sich auf den Heimatkreis und die Geschichte drehte sich ums Kaiserhaus. Letztendlich waren die Schüler froh wenn sie nicht mehr hin mussten, und die Lehrer froh wenn sie wieder so eine Abteilung los wurden und sie waren auch selbst an der Grenze ihres Wissens angelangt.

(Bimberg,1911).

Trotz verschiedener staatlicher und kirchlicher Reformen befand sich das Elementarschulwesen in Preußen z.T. Noch um das Jahr 1800 in einem beklagens-werten Zustand, denn die angestrebten Reformen waren aus den unterschied-lichsten Gründen Reformversuche geblieben. Insbesondere hatte man auch vielerorts noch nicht daran gedacht, Lehrer systematisch auf ihren Beruf vorzu- bereiten; es genügte, wenn der Lehrersohn bei seinem Vater das „Schulhandwerk“

erlernte.

Einen wirklichen Erfolg für Lehrerbildung und Elementarschule brachte erst 1763 das „Generallandschulreglement“ Friedrich des Großen. Hierin wurde in aller Deutlichkeit der Gedanke vertreten, eine Verbesserung der Schulen und damit der Volksbildung allgemein sei nur über eine qualifizierte Lehrerausbildung erreichbar.

Das 1784 gegründete Lehrerseminar in Wesel und das daraus hervorgehende und im Oktober 1806 gegründeteLehrerseminar in Soest schufen endlich Abhilfe. Hier konnten die Elementarschullehrer intensiv auf ihren Beruf vorbereitet werden.

Der Endzweck dieser neuen mit dem Konubernium zu Wesel

verbundenen Stiftung ist, hoffnungsvolle und unbescholtene Jünglinge,

welche Neigung und Anlage zum Schulstand haben, teils

theoretisch durch Unterricht, teils praktisch durch eigene unter dem

Auge ihres Lehrers und Aufsehers angestellte Übungen zu guten

Lehrern für die gemeinen Schulen bei den reformierten Gemeinden

des Herzogtums Kleve und der Grafschaft Mark zu bilden.

(SA-WES, Caps. 20, Nr. 1).

Für die Aufenthaltsdauer im Seminar waren zwei Jahre vorgesehen. Aber es kam häufig vor, dass sich Seminaristen bereits nach einem halben Jahr zur Prüfung meldeten, da ihnen der Termin der Abgangsprüfung nicht vorgeschrieben war; wer sich befähigt fühlte, meldete sich zur Prüfung.

Zur Zeit Friedrichs des Großen wurde in Dellwig eine Kirchspielschule gebaut, die dann auch im Laufe der Zeit nicht mehr ausreichte. Es wurden nun in Billmerich und Langschede, wozu auch Ardey zugeteilt war, neue Schulen gegründet. Billmerich baute sich ein neues Schulgebäude, nachdem eine Billmericher Schule im Jahre 1711 erstmals erwähnt wurde. Knapp zwei Jahre nach der ersten Erwähnung einer Schule in Billmerich ist auch eine solche in Ardey bezeugt: Am 26. November 1713 wurde laut Kirchenbuch „ Hüttenbroichs, Schulmeister zu Ardei „ , Sohn Johann getauft. Weitere Nachrichten über die damalige Ardeyer Schule sind nicht überliefert. Auffällig ist, daß Hüttenbrauck, als er 1760 starb, im Kirchenbuch nicht mehr als Schulmeister bezeichnet wird; es heißt dort schlicht, „ Hüttebrock“ sei begraben worden. Dass er das Lehramt offenbar nicht – wie damals üblich – bis an sein Lebensende ausübte, hängt wahrscheinlich mit der Gründung der Schule im benachbarten Langschede zusammen. Da diese den Status einer Kirchspielschule erhielt, Hüttenbraucks Winkelschule dagegen nicht anerkannt, von den Verantwortlichen im Presbyterium vielmehr ignoriert wurde, durfte der Langscheder Lehrer seinen Konkurrenten in Ardey bald nach 1732 verdrängt haben.

Kirchbaufest

Der Kirchbauverein Ardey – Langschede.
Am Donnerstag den 30. Mai 1968 gründete sich der Kirchbauverein Ardey – Langschede. Rund 50 Personen waren der Einladung von Pastor Cordes aus Dellwig gefolgt, als es am 30. Mai im Feiersaal der damaligen Ardeyer Schule darum ging, einen Kirchbauverein zu gründen. Als 1953 im Hause Werth in der Ardeyer Dorfstraße der Kirchsaal ausgebaut und eingerichtet wurde, erschien das damals den meisten Gemeindemitgliedern als gute Lösung, um den Besuch von Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen zu ermöglichen, die vorher wegen der Entfernung nach Dellwig sehr erschwert war. In zahlreichen Gottesdiensten, Frauenhilfs -, Unterrichts -, und anderen Gruppenstunden, hat sich die Gemeinde aus Ardey und teilweise auch aus Langschede in den vergangenen Jahren dort versammeln können. Der stetige Zuwachs an Gemeindemitglieder bedingt eine größere Kirche oder Gemeindehaus. Die Versammlung wählt aus ihrer Mitte Wilhelm Hohmann zum 1. Vorsitzenden des Vereins. Nach drei Jahren Sammeln und Spendens betrug der Kassenbestand schon 20000 DM so das am 30.März 1974 der erste Spatenstich und am Freitag den 28. Juni Richtfest gefeiert werden konnte. Im Juni 1975 wurd im Rahmen eines zweitägigen Gemeindefestes das 543000 DM teure neue Gemeindehaus eingeweiht. Im Zuge von Sparmaßnahmen entschloss sich die evangelische Kirchengemeinde im Jahre 2011 das Gemeindehaus samt Grundstück zu verkaufen. Daraufhin gründete sich der Initiativkreis Gemeindezentrum Ardey. Zweck der Initiative war der Erhalt des evangelischen Gemeindezentrums Ardey und die Verhinderung des Verkaufs von Grundstück und Gebäude an einen Discounter oder kommerziellen Bauträger der den Erhalt nicht gewährleistet. Der Verkauf an die UKBS wurde begleitet wobei die Geschäftsführung den Erhalt und die weitere Nutzung als Dorfzentrum ermöglichte. Mit dem Umbau und der Eröffnung eines Dorfcafes, löste sich die Initiative im Juli 2017 auf.