Steinkohleabbau in Ardey und dem Westen 1574

Wann der tatsächliche Beginn des Steinkohleabbaus im Ruhrgebiet begann ist zeitlich nicht mehr festzustellen, im Dortmunder Bereich begann er wohl im Jahre 1302 um den Ort Schüren. Die erste Schürfung erfolgte an dem Bach Bolmke, wo lose Erdmassen weggespült und anstehende Kohlenflöze freigelegt wurden. Die erodierende Tätigkeit der Flüsse ermöglichten einen Blick in die tiefer liegenden Gesteinsschichten. An diesen freigelegten Stellen begann der Mensch die Schichten auseinander zu brechen und die Kohle zu nutzen. Auf diese Weise stieß er in den Steinbrüchen am Südhang der Haar – und des Ardeygebirges oft auf Kohlenflöze ,wie am Ebberg in Westhofen und in Billmerich, wo das Kloster Scheda schon 1770 zwei Kohlegruben mit dem Namen „Paduan“, in seinem Besitz hatte.

Die ältesten bekannten Urkunden weisen schon 1574 auf den Bergbau in Fröndenberg hin. Ostwärts der B 233 war die schon 1590 erwähnte Betriebsstelle „ Am Haggenberg“. Die geländemäßige Unruhe zeugt auch heute noch von der damaligen Betriebsamkeit, sie war eine von acht bekannten Schächten deren Namen wie Nepomuk, Frohe Ansicht und Benedikt den Älteren noch im Gedächtnis sind.

Nach einigen Jahren der Unterbrechung wird 1821 die Kohleförderung Im Thabrauck wieder aufgenommen. Der Betrieb „ Frohe Ansicht“ hat sich in der Hauptsache auf den Abbau des Flözes Dreckbank in Richtung Osten bis Frömern, Auf dem Splitt, konzentriert. Die Kohle wird durch Schächte und mittels handgedrehten Haspeln an das Tageslicht gefördert. Zu besten Zeiten zählte sie acht Bergmänner und erreichte im Jahre 1844 mit 1300 Tonnen ihre höchste Förderleistung. Doch schon drei Jahre später war Schicht im Schacht und sie teilte das Schicksal zahlreicher Zechen im Ruhrgebiet. Die leicht zu erreichenden Flöze waren ausgeraubt und die bescheidenen technischen Hilfsmittel erlaubten kein weiteres Vordringen in die tieferen Regionen. Schon ab einer Tiefe von 20 Meter kam der größte Feind des Bergmanns, das Wasser. Das Deckgebirge der Mergel, dass die Kohlenschichten überlagerte, bildete zugleich die Schicht, die das Grundwasser trug.

Der Kohlebergbau an der Ruhr und seine Abteufung in tiefere Schichten setzte erst mit dem Einsatz der Dampfmaschine und dem Abpumpen des Grundwassers seine Erfolgsgeschichte fort. Kleine Schürfstellen wie der Bergbau am Thabrauck konnten hier nicht mithalten und man erinnerte sich seiner erst wieder, als der Kohlemangel in der Bevölkerung nach dem zweiten Weltkrieg sehr groß war. In dieser Zeit schossen im südlichen Bereich des Ruhr-gebiets etwa 400 solcher Kleinzechen aus dem Boden. Eine von ihnen war die Kleinzeche Haggenberg, die mit einem etwa 60 Meter langen Schrägschacht die Flöze unter dem alten Stollen auf dem Thabrauck abbaute. Sie hatte am 15. November 1951 den Betrieb auf-genommen und förderte bis Anfang März 1953. Nach einem Besitzerwechsel wurde der Betrieb ab 1. August 1953 unter der alten Bezeichnung „Frohe Ansicht“ weitergeführt. Das endgültige aus der Anlage kam am 25. Oktober 1953, nachdem bei einem Strebbruch vier Bergleute verschüttet wurden und einer dabei zu Tode kam.