Schule bis 1957

1911 bekam Altendorf seine eigene Schule, die bis Ende 1957 Bestand hatte. Bild mit Fachwerk. In der Schule von 1911 gab es nur einen Klassenraum, in dem die Klassen eins bis vier und anschließend nachmittags die Klassen fünf bis acht gemeinsam unterrichtet wurden. Heute wohnt in diesem Teil die Familie Poret.

Das Bild des Klassenraums mit dem Kanonenofen an der Seite und den Zeichnungen an den Wänden entstand 1932 und lässt ahnen, wie Schule“ damals ablief.

Dann errichtete man eine neues Schulgebäude, das sich an den Altbau anlehnte, und in dem es auch eine neue Heimat für die freiwillige Feuerwehr Altendorf gab. Der neue Teil bestand aus einem Toilettentrakt mit Rundbögen und einem Klassenraumteil.

Das Bild ist auf dem Pausenhof: Die Kinder lehnen an der Wand der „Turnhalle, die an die alte Schule angebaut war. Interessant auch das Waschbecken mit der Pumpe, an dem sich die Schulkinder waschen mussten.

Hof Westhelle

Die Geschichte des Hofes Westhelle
Brinkhof“ ist der älteste Name für den heutigen Hof von Friedrich Westhelle, der in der Bauernschaft Altendorf wohl als letzter, wahrscheinlich um 1150 bis 1200, am Rande des damaligen Dorfes entstanden ist. Der Brinkhof trug dann später über die Jahrhunderte hinweg den Namen „Reckling“. In einer Aufstellung der Dienstpflichtigen im Amte Unna vom Jahr 1666 wird erwähnt, dass im Gegensatz zu den anderen Höfen in Altendorf, Gert Reckling keine Dienste ausführte. Nach dem Flurbuch der Gemeinde Dellwig aus dem Jahr 1807 hatte der Hof Reckling 72 Morgen, das sind heute etwa18 ha. Um 1827 muß der Colon Wilhelm Noelle (gen. Reckling) den Hof besessen haben. Er ist 1843 mit 66 Jahren verstorben. Wahrscheinlich hat dann Hermann Lambardt den Hof übernommen. Der wurde 1782 geboren und ist 1866 mit 84 Jahren gestorben. Die Gebäudesteuerrolle von 1880/1881 nennt für die Colonenstelle Nr.6 Hermann Lambardt, gen. Reckling, als Besitzer von einem Wohnhaus, Hofraum von 19 Ar 95 qm, Hausgarten und Scheune. Der Sohn des Hermann Lambardt, ebenfalls mit Namen Hermann, wurde danach Besitzer des Hofes, 1892 besaß er 2 Pferde, 4 Kühe und 4 Schweine. 1902 war dessen Sohn Dietrich Lambardt auf dem Hof. Seine Tochter Ida hat 1929 dann Emil Westhelle, den Großvater von Friedrich Westhelle, geheiratet und der somit den Hof übernommen hat. In der großen Eingangshalle gibt es übrigens eine kulturhistorische Kostbarkeit, einen großen Stammtafel der Familie Brinkmann, die etwa um 1200 ihren Anfang nimmt.

Der Heimatmaler Wiegand malte den Hof 1993, so wie er wohl um 1900 ausgesehen hat. Die Fotografien sind aus den 60-er Jahren.

Altendorf 1521

Im Altendorf benachbarten Langschede besaß der Herzog von Kleve-Mark
einen Turm, der zur Sicherung des Ruhrübergangs diente. Mit diesem Turm
war bis 1513 Johann Krane belehnt gewesen. Nach den Bedingungen, die im
Lehnbrief für seinen Nachfolger genannt werden, musste er die Gefangenen
bewachen, die ihm der Amtmann zu Unna schickte, und den Turm auf eigene
Kosten in Ordnung halten. Außerdem musste er mit einem Pferd zum Reiteraufgebot erscheinen. Dafür hatte Johann Krane zehn Malter Roggen aus der Mühle des Landesherrn in Langschede zu erhalten. Zu gleichen Bedingungen wurde am 3. Dezember 1513 Thonies von Hanxleden von Herzog Johann von Kleve-Mark belehnt.
Für Haus Altendorf war Johann Krane dem Landesherrn mit einem
Pferdedienst verpflichtet. Er wurde 1521 aufgefordert, sich gewappnet mitdem Harnisch und zu Pferde zur Verfügung zu stellen.

Altendorf1448

Haus Altendorf war im 12. Jhdt. ein Sattelgut des Kloster Werden. Im 15. Jhdt. waren die Familien von der Linden und ter Oesten Burgmänner zu Altendorf, ihnen folgten die Familien Krane und Grüter.
Elsken Krane wurde die Frau des Ernst von der Linden auf dem Burghause zu Altendorf. Ernst und Elsken verpfändeten am 24. März 1484 dem Johann Mark zu Langschede und seiner Frau Metta neun Scheffelsaat Land.  Zeugen waren
Herr Gert Schomeker, z. Zeit Pastor zu Gerkenol (Gerkendahl), Herr Johann Nybecker, Kaplan zu Dellwig, und Rotger Togenemann. Die Familie von der Linden war im Pfandbesitz des Burghauses Altendorf, wie es am 31. Juli 1448 im Lehnbrief des Grafen Gerhard von der Mark für Arnd Lappe zur Ruhr heißt.
Dem Vater von Ernst, Ernst I von der Linden, war das Haus für 60 Gulden verpfändet worden. Diese Verpfändung bestand auch noch am 21. Februar 1502, als Degenhard Lappe, der Sohn Arnds, durch Herzog Johann von Kleve-Mark belehnt wurde. Ernst hatte von Kloster Werden auch den Oberhof zu Altendorf in Pacht. Ein Pachtbrief für ihn ist nicht erhalten; doch heißt es im Pachtbrief vom 29. Januar 1507 für Johann Krane über den Hof zu Altendorf, dass er vorher an Ernst von der Linden verpachtet war”. Da früher und später der Oberhof bzw. der Prinzipal-Bauhof auf Lebenszeit des Pächters und seiner Frau verpachtet wurde, könnte man annehmen, dass Ernst von der Linden und seine Frau Elsken vor Januar 1507 gestorben seien. Dieser Vermutung widerspricht jedoch eine Aussage, die fast acht Jahrzehnte später gemacht wurde. Franz Bemmer, um 1510 auf Schepershof in Billmerich geboren und seit vierzig Jahren auf Bemmers Hof in Altendorf verheiratet, sagte am 16. Oktober 1583 als Zeuge aus, dass er in seiner Jugend eine Frauensperson gekannt habe, die Elsken von der Linden genannt wurde. Diese Elsken sei mit Johann Krane im Werßsattel von Haus Altendorf nach Unna geritten. Eine Frau, die im Quer- oder Damensattel nach Unna ritt, könnte Elsken Krane, die Witwe des Ernst II von der Linden, gewesen sein. Zwar hieß auch die erste Frau des Johann Krane Elsken von der Linden, doch war Johann schon vor 1507 mit Anna Lappe, seiner zweiten Frau, verheiratet. Diese Elsken von der Linden konnte der 1510 geborene Franz Bemmer nicht gekannt haben. Im Jahre 1517 siegelte Johann Krane als Hofesschulte des Hofes zu Allendorpe.

Altendorf Schule 1911

Nachdem im Jahre 1908 im Schulverband Dellwig ein neues Schulhaus gebaut werden sollte, beantragten die Bewohner Altendorfs, es auf halben Weg zwischen Dellwig und Altendorf zu errichten. Da die Vertreter des Schulverbandes dieses Ansinnen ablehnten, fasste die Gemeinde Altendorf den Beschluss, eine eigene (evangelische)  Schule zu gründen. Bereits am 22. Oktober  1905 hatten die dortigen „Hausväter“  – nur einer ausgenommen – beschlossen, in ihrem Ort eine Schule zu etablieren (als Motiv wurde damals – nicht näher bestimmte – „Spannungen“ zwischen den beiden Dörfern genannt). War das Vorhaben 1905 im Sande verlaufen, so machten die Altendorfer 1908 Ernst. Bereits vom  1. April 1909 an  bildete ihre Gemeinde einen eigenen Schulbezirk; eine Lehrerstelle wurde am 4. März 1911 eingerichtet und der Unterricht am 1. April desselben von Emil Schwerter, der vorher in Hagen tätig war, aufgenommen. Einschließlich der acht katholischen Schüler, gingen 40 Kinder in das erste Jahr der Altendorfer Schule. Mit der Neugründung in Altendorf betrieb nun jedes der sechs Dörfer im Kirchspiel Dellwig eine eigene (evangelische) Schule .