Tag des Baumes und unser Wald

Tag des Baumes und unser Wald

Natürlicherweise würde in Deutschland Wald nahezu flächendeckend über alle unterschiedlichen Standorte hinweg vorherrschen. Dementsprechend groß ist die Zahl der Tiere und Pflanzen, die in den verschiedenen Waldlebensraumtypen ihren Lebensraum haben. Von allen Lebensraumtypen an Land beherbergen Wälder nach dem heutigen Kenntnisstand die höchste Artenvielfalt. Gut 4.300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten kommen in mitteleuropäischen Buchenwäldern vor.

Der heutige Wald ist ein Erbe der Vergangenheit. Von Natur aus würden Laubbäume das Erscheinungsbild der Wälder in Deutschland bestimmen. Dass die heutigen Wälder von Nadelbäumen, vor allem Fichten und Kiefern, geprägt werden, ist ein Ergebnis unserer Geschichte. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert wurden viele Wälder übernutzt oder kahlgeschlagen. In der Altsteinzeit entwickelt sich die Kältesteppe langsam zu Wald, in der Menschheitsgeschichte die Zeit der nomadisierenden Jäger und Sammler. In der Bronzezeit wurde begonnen, die Wälder zur Holzkohleproduktion zu nutzen, um Erze schmelzen zu können. Um Christi Geburt war das Land bereits dicht besiedelt und ein Viertel der Waldfläche gerodet.

Um 1300 gab es infolge der ausgeprägten Waldverluste eine erste Holznot, sozusagen eine erste ‚Energiekrise‘, die dazu führte, dass durch erste obrigkeitliche Forstordnungen versucht wurde, die unkontrollierte Holznutzung und Rodungen einzudämmen. Um 1500 war der Wald auf seine heutige Ausdehnung zurückgedrängt und es entwickelten sich in Folge erste Ansätze einer geregelten Forstwirtschaft.
Anfang des 19. Jh. wurden erste Meisterschulen, später Forstfakultäten gegründet. Ab 1850 nahmen Forstwissenschaft und Forstwirtschaft einen beträchtlichen Aufschwung und auf großen Flächen entstehen ertragreiche Wälder.

Im Jahre 1872 stellt der amerikanische Journalist Julius Sterling Morton den Antrag auf  ein „Arbor Day“ an die Regierung von Nebraska der binnen von 20 Jahren in der ganzen USA aufgenommen wurde. An diesem Tag usp. der 10.April wurden traditionell Baumpflanzungen durchgeführt. Der Gedanke wurde 1951 von den Vereinten Nationen aufgenommen und der erste Tag des Baumes  in der Bundesrepublik am 25.April 1952 durchgeführt. Bundespräsident Theodor Heuss und der Bundesminister Robert Lehr pflanzten im Bonner Hofgarten einen Ahorn.

Auch im Fröndenberger Westen  wurde dieser Tag feierlich begangen. Wie die Aufnahmen vom 25. April 1956 eindrucksvoll belegen, haben sich Schüler und Lehrer am Tag des Baumes aktiv beteiligt. Infolge der Weltkriege und der Reparationshiebe entstanden viele Kahlflächen die wieder aufgeforstet werden mussten.

Heute sind in unseren Wäldern wieder regelmäßig die Erlen – und Birkenzeisige sowie Wachholder – und Rotdrosseln anzutreffen. Die Vielzahl an wurmlesende Mäusebussarde zeugen von einem guten Nahrungsangebot und gesunden Böden. Vereinzelt zieht ein Rothabicht über den naturverbundenen Wanderer, dem auch Dank des Tag des Baumes, die Schönheit der Natur vor Augen geführt wird.

Text:Klaus Böning