Strickherdicke 1892

Die Anfänge eines allgemeinen Schulwesens liegen in der Zeit der Reformation. In Preußen wurde die allgemeine Schulpflicht 1717 von König Friedrich Wilhelm I eingeführt. Diese Aufgaben übernahmen damals die Kirchspielschulen, so auch seit dem 18 Jahrhundert die Kirchspielschule Dellwig. 1891 erhielt Strickherdicke seine eigene Schule an der heutigen B233. Sie wurde anfangs noch eine Zeit lang als Dependance der Dellwiger Schule geführt. Der Schulbetrieb begann am 4. Januar 1892 mit 63 Kindern in „einer“ Klasse. Erster Lehrer war Lehrer Petersmann, der auch die Verwaltungsaufgaben übernahm. Die Schulaufsicht lag damals noch bei der Kirche. Die Strickherdicker Schule gehörte zum Bezirk des Kreisschulinspektors Pastor Bornscheuer und des Lokalschulinspektors Pastor Lange, beide aus Dellwig. Zum Schulvorstand gehörten anfangs Grundbesitzer aus Dellwig und Altendorf und aus Strickherdicke der Grundbesitzer Heßmer. Der Einzugsbereich der Schule umfasste das eigentliche Dorf Strickherdicke, die Wilhelmshöhe, ein Teil der Landwehr und der Thabrauck. Bis in die 1920er Jahre hatten Sommer- und Herbstferien jeweils eine Länge von zwei Wochen. Die Schülerinnen und Schüler waren ja schließlich in die Erntearbeiten und in das Viehhüten auf den elterlichen Höfen eingebunden. Die ersten vier Jahrgänge wurden vormittags, die älteren Jahrgänge nachmittags unterrichtet. Für alle Jahrgänge stand nur eine Lehrkraft zur Verfügung. Bestand an der heutigen B 233 hatte die Schule bis zur Mitte der 1950er Jahre. Klassenfotos aus dieser Zeit gibt es einige. Ein Bild von der alten Schule leider nicht, jedenfalls keins, das man abfotografieren darf.