Die Nöte und Sorgen der vergangenen Generationen waren geprägt von Naturkatastrophen, Krieg, Hunger und Feuersbrünste. Die großen Brände waren es die den Menschen die Existenz und das Leben nahmen. So geschehen am 20. Februar 1709 in Langschede, wo bis auf Schoppen Turm, Langschede vollständig abbrannte. Diesen harten Schicksalsschlag haben die Bewohner bis heute nicht vergessen, und bis in die Neuzeit wurde am 20. Februar der Brand – Bettag abgehalten. Wie damals üblich standen für die Feuerbekämpfung in der ausgedehnten Landwirtschaft sowie den Handwerkstätten für Notfälle stets genügend Leute zur Hilfe bereit. Aus dieser Gemeinschafts – und Nachbarschaftshilfe entwickelte sich zwangsläufig eine „ Bürger – Feuer – Abwehrgemeinschaft“ kurz Bürgerwehr oder Feuerwehr. Im Jahre 1755 erließ Friedrich der Große die „Königliche Preußische publicierte Feuerordnung auf dem platten Lande im Herzogtum Kleve, Fürstentum Meurs und Grafschaft Marck“. Es wurde u.a. bestimmt: beim Neu – und Wiederaufbau mussten die Backöfen in einiger Entfernung vom Wohnhaus errichtet werden. Zwischen Scheune und Wohnhaus mussten Linden gepflanzt werden, um beim Brand den Funkenweg zu bremsen. Die Hilfe beschränkte sich in der Hauptsache auf die Rettung auf Mensch und Vieh. An Gerätschaften für die Brandbekämpfung standen damals geflochtene Lederwassereimer zur Verfügung, die mit Harz und Pech wasserdicht gemacht wurden. Mit den Eimern in langer Kette wurde das Löschwasser zur Bekämpfung einer Feuerbrunst herangebracht.
Ab 1760 gründeten viele Städte eine Feuersozietät. Hier wurde neben diversen Versicherungsangeboten auch festgelegt, dass die Dörfer Feuerspritzen und Feuerbekämpfungsgerät anzuschaffen und zu unterhalten hatten.
Jedes Dorf musste drei Brandmeister wählen und Löschmannschaften aufstellen. Mit der Anschaffung von kostspieligen Feuerspritzen ließen die Dörfer sich jedoch noch Zeit. Langschede konnte eine solche ab dem Jahre 1908 sein Eigen nennen. Da die Spritze mit Pferden bespannt war, konnte sie schneller zu den jeweiligen Brandherden gelangen und gleichzeitig die ersten Wehrleute mitnehmen. Im Frühjahr 1908 trat die Feuerwehr an die Gemeinde mit dem Ersuchen heran, eine Einteilung der hiesigen Pferdebesitzer vorzunehmen, damit für den Brand – oder Übungsfall eine Bespannung vorhanden war. Neben dieser Einteilung mussten auch Dienste, Bekleidung und Unterkunft geregelt werden. So war es nur folgerichtig das am 04. Oktober 1908 die Gründung der „ Freiwilligen Feuerwehr Langschede“ erfolgte. Schon im Sommer 1908 hatte die Gemeinde ein Gerätehaus mit Steigerturm neben der Post errichtet. Die Freiwillige Feuerwehr bekam dann auch bald die zur Brandbekämpfung erforderliche Ausrüstung und alle Wehrmänner geeignete Uniformen. Die in den ersten Jahren aufgetretenen Kinderkrankheiten waren durch Tatkraft überwunden. Die Wehr stand zu neuen Aufgaben bereit.