Am 22.11.1908 gründeten 34 Bürger aus Strickherdicke „ihre“ freiwillige Feuerwehr. Zu den Gründervätern gehörten die Strickherdicker K. Ernst, F. Nolte, G. Fülbeck, W. Schwung, A. Hunke, A. Holtheuer, K. Kauke, K. Kötter, K. Pieper und andere mehr, Familiennamen, die es noch heute in Strickherdicke gibt. Im Dorfgasthof beredeten und bestimmten die 34, was für eine Feuerwehrgruppe wichtig war, z.B. die von der Regierung empfohlenen Statuten, um auch überörtlich eine gewisse Gleichheit zu erreichen. Als allgemeines Motto der Feuerwehr galt der Satz „Einer für alle, alle für einen“. Für die erforderlichen Organisationsaufgaben und Arbeitsteilungen wurden entsprechende Personen durch Wahl ermittelt. Die Versammlung bestimmte so folgenden Vorstand:
Karl Ernst, 1. Brandmeister, Wilh. Fischer, stellv. Brandmeister,
Heinrich Ernst, Gerätewart
August Holtheuer, Führer der Wassermannschaften,
Christian Knoche, Schriftführer
Karl Kauke, Kassenwart und Heinrich Rinke wurde Beisitzer.
Bei der „Westfälischen Turn- und Feuerwehrgerätefabrik“ H. Meyer wurde eine erste Ausrüstung gekauft, und zwar im Werte von 510,10 Reichsmark.
Der allgemeine Übungsbetrieb wurde am 16.05.09 aufgenommen.
Damals unterschied man noch zwischen den Feuerwehrleuten, die auf Leitern kletterten und denen, die die Wasserschläuche ausrollten.
Auf dem Bild sieht man die Brüder Karl und Fritz Nolte in „Steiger-“ bzw. „Wassertrupp“-Uniformen. An der Schule erstellte man zunächst 1909 einen begehbaren Holzturm, der eine gute Rundumsicht ermöglichte und mit dem Geläut seiner Glocke die Wehrmänner zum Einsatz rief. Bis es ein eigenes Spritzenhaus gab, vergingen noch viele Jahre. Am 3. Juli 1931 wurde der Bau, den man weitgehend in Eigenleistung errichtete und der stolze 2600 Reichsmark kostete, feierlich eingeweiht. Dieses erste Gerätehaus lag an der Ecke Alte Kreisstraße / Alter Weg in Strickherdicke. Das heutige, neue Gerätehaus, neben dem ehemaligen Kindergarten, wurde schließlich am 1.9.1979 eingeweiht. Von dem alten Spritzenhaus ist nichts mehr zu sehen, die alte Schlauchkarre gibt es noch, und man kann sie bei Umzügen bewundern.
1958 feierte man das 50jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr mit einem großen Festumzug. Von Hof Schwake ging es, nach einer Kranzniederlegung am Ehrenmal für die gefallenen und verstorbenen Kameraden, zum Oberdorf, zur Landwehr und zur Gaststätte Knieper auf der Wilhelmshöhe. Abordnungen anderer Wehren und Spielmannszüge nebst zahlreichen Kutschen vervollständigten den Festzug. Im September 1983 wurde dann das 75jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr groß gefeiert.