02. Januar 1899 erfolgt die Einweihung der Bahnstrecke Unna / Fröndenberg
Die Idee zum Bau der Strecke von Fröndenberg nach Unna hatte man bei der Diskussion über den Streckenverlauf für die obere Ruhrtalbahn, die zwischen Schwerte und Warburg verläuft. Im Zusammenhang mit den Planungen dieses Projektes tauchte die Nebenstrecke erstmals auf. Durch die Ausführung der Strecke zwischen Fröndenberg und Unna sollten die Entfernungen in das Ruhrgebiet verkürzt werden; vor allem die Kohlenzüge sollten diesen neuen Weg nehmen. 1882 schrieb der Magistrat der Stadt Unna vermeintliche Interessenten für ein Projekt von Fröndenberg über Unna und Kamen nach Lünen an, das die obere Ruhrtalbahn mit der Dortmund-Gronau-Enscheder verbinden sollte. 1891 gab dann die königliche Eisenbahndirektion Elberfeld grünes Licht für den Streckenabschnitt Fröndenberg – Kamen. Die Verbindung von Kamen nach Lünen kam allerdings nie zustande. Für den Grunderwerb zwischen Fröndenberg nach Unna wurden 240.000,- Mark und für Unna – Kamen 304.000,- Mark kalkuliert. Der Spatenstich zum Bau der Strecke zwischen Fröndenberg und Unna erfolgte am 15. Februar 1897. Nach knapp 2-jähriger Bauzeit war es dann soweit. Kurz vor Weihnachten 1898 erfolgte die Abnahme und Streckenfreigabe der 12,5 km langen Strecke. Die Inbetriebnahme der Bahn erfolgte am 2. Januar 1899. Der Hellweger-Anzeiger berichtete überschwenglich von der Eröffnung. Zahlreiche Bürger aus Unna hatten sich zusammengetan, um mit dem ersten Zug einen Ausflug nach Fröndenberg zu unternehmen. An den festlich geschmückten Bahnhöfen Frömern und Fröndenberg wurde der Zug jubelnd empfangen und es wurde gebührend gefeiert. Im folgenden Jahr wurden dann die Teilstücke Unna – Unna-Königsborn-Kamen fertiggestellt. Der Gesamtverkehr auf der Strecke Königsborn-Kamen wurde Mitte 1955 jedoch wieder eingestellt. Der Streckenabschnitt Unna – Königsborn ist heute Teil der S-Bahn Linie 4 von Unna nach Dortmund – Lütgendortmund. In den ersten Jahren nach der Inbetriebnahme der Linie war auf dem Streckenabschnitt zwischen Unna nach Fröndenberg nur ein Halt an der Station Frömern möglich. Frömern besaß als Kreuzungsbahnhof mit Ladegleis eine wichtige Funktion und war bis Ende der 70er Jahre personell besetzt. Ardey bewarb sich in einer Versammlung zur Prüfung der Pläne auch um einen Haltepunkt, was aber erst abschlägig, doch als nicht aussichtslos beschieden wurde. Durch viele Bemühungen des damaligen Gemeindevorstehers aus Ardey, Schulte-Niermann, unterstützt von dem Kreis Landrat, kam man im Laufe der Zeit immer näher zum Ziel. Am 1.11.1903 bekam Ardey dann seinen Haltepunkt, der allseitig mit Freude begrüsst wurde. Der Haltepunkt hatte eine Besonderheit. Er war jahrelang durch die Ardeyer Straße getrennt. Züge in Richtung Unna hielten im nördlichen, die Züge in die Gegenrichtung im südl. Teil. Kessebüren bekam im Jahre 1911 ebenfalls einen Haltepunkt. Zeitweise hielten die Züge auch in Fröndenberg-West in Höhe des heutigen Industriegebietes Atlantik. Als Fahrzeuge waren anfänglich Dampfloks im Einsatz. Danach sah man auf der Strecke lange Zeit den legendären roten Uerdinger Schienenbus. Vereinzelt gab es auch Zugpaare mit einer Diesellok und 2 sog. Silberlingen. Heute ist die Strecke zwischen Unna und Fröndenberg Teil der RB 54 des Sauerlandnetzes. Seit Herbst 2018 sind neue moderne Fahrzeuge im Einsatz.