Das Dorf Langschede bestand noch im Jahre 1750 aus nur etwa 30 Häusern und hatte doch eine überregionale Bedeutung. Der Grund liegt an der landesherrlichen Mühle zu Langschede, die der Graf von der Mark im Jahre 1461 ausdrücklich „ unsere Mühle zu Langhenschede“ nannte. Bis in das beginnende 19. Jahrhundert hinein, galt sie mit ihren drei Mahlgängen und über 3600 Mahlgenossen, als umsatzstärkste in der Grafschaft Mark. Obwohl der Ort in seiner Geschichte niemals befestigt war hat er wohl schon frühzeitig das Marktrecht erhalten. Dieses, auch wenn es nur ein Jahrmarktrecht war, bedeutete vielfach die Vorstufe zur Stadtwerdung.
König Friedrich Wilhelm I. erließ im Jahre 1718 ein Privileg für den Kornmarkt in Langschede. Diese Kornmärkte waren zu jener Zeit das einzige Mittel um den damals häufig schwankenden und zeitweise viel zu hohen Kornpreisen entgegenzutreten. Auch das große und kornreiche Amt Unna konnte nirgends seine Erzeugnisse günstiger absetzen als in Langschede.
Am Anfang des 19. Jahrhunderts war der Marktplatz mit dem immer Dienstags stattfindenden Kornmarkt, an das Amt Fröndenberg übergegangen. Fröndenberg hatte ein großes Interesse an dem Kornmarkt, brachte er doch ca. 100 Taler netto an Standgeldern ein. Doch trug das Amt auch Sorge für den Marktplatz, denn er wurde an den notwendigen Stellen gepflastert und bedingt durch den Bau der Chaussee, mit Flächen der Höfe Middendorf und Meinerzhagen vergrößert.
Im Jahre 1858 wurde der Markt aufgehoben und durch den Regierungspräsidenten für beendet erklärt. Einzig das Jahrmarktfest am zweiten Sonntag im Juli wurde noch viele Jahre weitergeführt.