Metzgerei Grüneberg – Voss
Nach dem Tod Leeser Grünebergs im Jahre 1922 übernahm der einzige Sohn Julius und seine Ehefrau Berta, geb. Hertz, die Metzgerei an der Hauptstraße 97 in Dellwig. Gemeinsam mit ihren drei Kindern Harry, Willi und Fritz hat die Familie sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet und war integriert in der Dellwiger Dorfgemeinschaft. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ihr Geschäft boykottiert. Auch wenn sich viele Dellwiger dem widersetzten, mussten Grünebergs ihre Metzgerei 1933 an Wilhelm Voss verpachten. Ab April 1938 begann die NSDAP mit der Arisierung jüdischen Eigentums. Die Kreisleitung „ Hellweg“ erachtete einen Kaufpreis von 15.000 Mark als ausreichend und die Metzgerei musste verkauft werden. Familie Grüneberg konnte noch rechtzeitig in die USA auswandern und so den Holocaust überleben. Am 8. September 1985 geriet wahrscheinlich durch Brandstiftung das Obergeschoss der ehemaligen Metzgerei in Brand.