Dellwig 2019

Als im 11. Jahrhundert die Mendener Mutterpfarrei St. Vincent die Kirchengemeinde Dellwig gegründet hat, stand das Christentum schon 300 Jahre fest auf westfälischem Boden.Dem Kirchdorf Dellwig wurden die Dörfer Billmerich, Altendorf, Strickherdicke, Langschede und Ardey zugeordnet und die Kirche St. Laurentius errichtet. Die Reformation vollzog sich in Dellwig wie in anderen Kirchengemeinden auch über einen längeren Zeitraum Ende des 16. Jahrhunderts. Nach zahlreichen Auseinandersetzungen mit der Mutterpfarrei Menden hat 1571 der Vikar Johannes Pöppinghaus als Erster nach dem lutherischen Bekenntnis in Dellwig gepredigt . Zunächst stimmte auch der Mendener Pfarrer den veränderten Verhältnissen zu. Teilweise gab es katholische und evangelische Geistliche gleichzeitig in der Gemeinde, Reformation und Gegenreformation gaben sich die Klinke in die Hand. Das evangelische Bekenntnis setzte sich schlussendlich am Ende durch, so dass 1642 die Mutterkirche in Menden die Geltung des Augsburger Bekenntnisses in Dellwig anerkannte.

1969 wurde in Dellwig das Bodelschwingh-Gemeindehaus nördlich des Friedhofs am Strickherdicker Weg errichtet mit einem benachbarten Pfarrhaus, das zuerst von der Pastorenfamilie Cordes bezogen wurde. Nach fünfzig Jahren entspricht das Gemeindehaus nicht mehr den modernen energetischen und konzeptionellen Ansprüchen eines Dorfmittelpunkts. Ganz im Sinne des heiligen Laurentius, der als Diakon das Vermögen seiner Kirche verwaltete, hat auch die Evangelische Kirchengemeinde Dellwig den Antrag auf Neuerstellung eines Versammlungshauses gestellt.

Dieses Haus soll konfessionsunabhängig als Treffpunkt dienen und durch zielgruppenadäquate Ausstattung Vereinen, Institutionen und Einrichtungen auch privaten Mitbürgern zur Verfügung stehen. Die Gesamtausgaben belaufen sich auf 466.000 Euro und werden nach dem Zuwendungsbescheid vom 21.12.2018 mit 225.000 Euro aus dem Leaderförderprogramm bezuschusst.

LEADER ist ein Förderprogramm der EU zur Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Ziel der Förderung ist die Unterstützung einer nachhaltigen Regionalentwicklung in den ausgewählten LEADER-Regionen. Die Finanzierung erfolgt aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ (ELER) sowie vom Bund und den Ländern. LEADER ist ein Schwerpunkt im NRW-Programm „Ländlicher Raum 2014 – 2020“. Das bedeutet, dass die Menschen vor Ort Projekte zur Erhaltung der Lebensqualität in ihrer Region anstoßen und umsetzen. Die EU-Fördergelder sollen dazu beitragen, Neues und Innovativen in den ländlichen Regionen zu ermöglichen, das Miteinander zu stärken und dadurch die Zukunftsfähigkeit der Dörfer zu sichern.