Die Dampfmühle Hennemann wurde 1894 von Heinrich Hennemann an der Langscheder Bahnhofstrasse gegründet. Während des Krieges übernahm sein Sohn Fritz die Leitung der Mühle. Schließlich gab es genügend Bauern zwischen Strickherdicke, Halingen und Altendorf die damals auf den schnellen Erlös ihres Mehls angewiesen waren. Auch dessen Sohn Fritz erhielt 1949, nach erfolgreicher Gesellenprüfung, den Müllermeister von der Handwerkskammer in Dortmund. Was waren das für Zeiten, als die Bauern vornehmlich Roggen und Weizen anlieferten, um mit dem „weißen Gold“ den Lebensunterhalt zu sichern. Die Bauern kamen soeben über die Runden, einen Teil des Mehls verbrauchten sie für den Eigenbedarf und der Rest wurde verkauft. Doch auch die Müllerarbeit war oft harte Knochenarbeit. Besonders das Schärfen der Mühlsteine ging im wahrsten Wortsinn unter die Haut. Die Steinsplitter in den Fingerkuppen des Müllermeisters sind immer ein schmerzhaftes Relikt aus jener Zeit. Doch mit dem technischen Fortschritt verblasste auch die Zeit der Kleinmühlen in Opherdicke, Strickherdicke und Langschede. Landhandelsfilialen, Bäcker – Einkaufsgenossenschaften und Großmühlen (Mühle Bremme in Unna) verdrängten die Familienunternehmen. Im Jahre 1958 wurde auch in der Mühle Hennemann die letzte Schicht gefahren. Das Gelände wurde an das Wasserwerk verkauft. Der letzte Müllermeister Fritz Hennemann zog 1960 nach Dellwig und handelte wie schon in der Mühle, mit Kohlen und Briketts. Mit „ schwarzen Gold“ ging es neue Zukunft.