Nach jahrelangen Streitigkeiten zwischen den Dörfern Langschede und Ardey um den Standort des neuen Schulgebäudes wurde in Langschede ein Schulhaus gebaut und mit dem Unterricht am 01. April 1899 begonnen. Vorläufer war die etwa 1732 gegründete Kirchspielschule, an der der Organist Johann Dietrich Nölle die Schüler aus Langschede und Ardey unterrichtete. Als er Ende April 1758 starb, wurde sein gleichnamiger, 1732 geborener Sohn zum Nachfolger ernannt, zunächst für zwei Jahre. Die Berufungsurkunde vom 23. Juli 1758 bestimmte hinsichtlich seines Privatlebens, dass er nicht „ eigenmächtig auf Hoch -zeiten und noch weniger auf Sonn – und Feiertagen in Wirthshäusern sich aufhalte oder spiele“. Da auch „ durch unanständige Verheyrathung der Gemeinde Ärgernis könne zugefügt werden“ war ihm nicht erlaubt, ohne vorherige Einwilligung der beiden Dellwiger Geistlichen die Ehe einzugehen. Laut einem amtlichen Bericht aus dem Jahre 1798 unterrichtete Nölle damals etwa 50 Schüler; in seiner Beurteilung heißt es, „ über ihn wird nicht geklagt“ – ein nicht eben üppiges Lob. Im Herbst 1807 betrug die Zahl der schulfähigen Kinder in Langschede / Ardey 58, von denen jedoch nur 37 – 17 Jungen und 20 Mädchen – die Schule besuchten, von diesen nahm lediglich ein drittel regelmäßig am Unterricht teil, die übrigen kamen höchstens einige Wochen im Winter.
Der Lehrer, Friedrich Feldmann, hatte von 1893 bis 1897 in Dellwig und danach zwei Jahre lang in Ostende (Hagen) unterrichtet. Über ihn heißt es in einem Revisionsbericht vom 6. Mai 1901,er sei :
„wohlbegabt und (ein) fleißiger Lehrer. Er hat jedoch einige Male zurechtgewiesen werden müssen, weil er bis in die Nacht hinein im Wirthshause gesessen hatte und im angetrunken Zustande auf der Straße gesehen worde“ sei. In einem Revisionsbericht vom 6. November 1901 ist die Rede davon, Feldmann habe eine „allzugroße Vorliebe für die zahlreichen Wirthshäuser Langschedes“ entwickelt; man werde ihn, wenn er seine Gewohnheiten nicht ändere, „ der Versuchung seines jetzigen Wirkungskreises entrücken“.
Der Ortsschulinspektor Bornscheuer schrieb am 1. März 1902, es wäre besser für Feldmann, wenn er eine andere Stelle bekäme, nach der er eine andere Stelle bekäme, nach der er sich selbst schon umgesehen habe, „ da die Versuchung zum Wirthshausbesuch für ihn in Langschede, wo er mit seinen früheren Zeitgenossen täglich in Berührung kommt, groß ist“.
Feldmann erhielt zum 15. April 1903 eine Anstellung in Nächstebreck ( Wuppertal). Sein Nachfolger wurde der aus Kurtenbach ( Oberbergischer Kreis) gebürtige, im Seminar Neuwied ausgebildete und bisher in Gevelsberg – Ufer tätige Otto Stiefelhagen.