Der Unterricht des seit 1835 in Langschede – seit 1839 in Ardey – tätigen Lehrers Adolf Kohlhage wurde häufiger als gewöhnlich einer Revision unterzogen, zweimal allein im Jahre 1856. Der Bericht über den zweiten, am 12. November von dem Kreisschulinspektor Ovenbeck (Kamen) vorgenommenen „ Schulbesuch“ charakterisiert Kohlhage als „ gutmüthig , aber wenig begabt“. Von den 100 Schülern seien nur 74 präsent gewesen, „ da wegen des stürmischen Schneewetters die jüngsten und schwachen Kinder nicht durchkonnten“. Die Schule wurde damals auch von den katholischen Kindern aus Langschede und Ardey besucht. Deren Unterweisung durch den evangelischen Lehrer führte mitunter zu Konflikten. Am 15. Juni 1863 beschwerte sich z.B. der zuständige katholische Pfarrer Siemer in Fröndenberg bei seinem evangelischen Kollegen und Ortsschulinspektor Phillips in Dellwig, Kohlhage verhöhne in seinem Unterricht die katholische Glaubenslehre und mache sie lächerlich. Kohlhages schulisches Wirken fand, unabhängig von solchen Vorkommnissen, alles andere als Anerkennung bei seinen Vorgesetzten. Im Jahr 1875 schrieb der Kreisschulinspektor zur Nieden z.B. nach mehreren Revisionen, es scheine ihm, „als ob Kohlhage das entfant terible des Inspections – Bezirks bleiben sollte“. Im Jahr 1882 beantragte das schreckliche Kind schließlich seine Pensionierung, die am 2. Juni genehmigt wurde, da seine Schule sich, so die Bezirksregierung, „ in einem äußerst verwahrlosten Zustand …..befindet, indem in derselben weder ordentlicher Unterricht ertheilt noch die sonstigen in Bezug auf Schulordnung erlassenen Bestimmungen auch nur einigermaßen beachtet werden. Herbeigeführt ist dieser unhaltbare Zustand durch die körperliche und geistige Erschlaffung des Lehrers Kohlhage, welche demselben die weitere Erfüllung seiner Dienstpflichten unmöglich macht“.
So trat Kohlhage nach 47 Jahren 1882 in den Ruhestand und verstarb genau vier Monate später im Alter von 69 Jahren. Zu seinem Nachfolger ernannte die Bezirksregierung am 22. Juni 1882 den Lehramtsanwärter Heinrich Wickel, der 1861 als Sohn eines Fuhrunternehmers aus Kreuztal geboren wurde. Er unterrichtete bis Ende 1888 und wurde dann von Friedrich Rode abgelöst. Die Zahl der Schüler betrug 1835 insgesamt 87 und 1852 117 Kinder. Am 1. Oktober 1890 führte Rode Halbtagesunterricht ein, um beiden von ihm unterrichteten Klassen gerecht zu werden. Die Bezirksregierung forderte damals die Einrichtung einer zweiten Lehrerstelle. Diese wurde daraufhin vom Schulvorstand auch beschlossen. Entgegen der allgemeinen Erwartung, dass das damit erforderliche zweite „ Schullokal“ in Langschede gebaut werde, entschied der Schulvorstand, es ebenfalls in Ardey, nordöstlich des bestehenden, zu errichten. Nach Langscheder n wies die Bezirksregierung in einem administrativen Akt den Schulbau in Langschede an und hob den Schulverband Langschede – Ardey auf. Nach mehreren Lehrerwechseln übernahm Karl Schröer, 1882 als Sohn eines Kötters aus Hemmerde geboren, den Unterricht in Ardey. Im Jahre 1965 wurde dann die neue Schule im Rottland eingeweiht