Strickherdicke1945

In den letzten Kriegstagen erlangte der Bismarckturm und das Gelände drum herum noch einmal eine größere Bedeutung. Hatten bislang Ausflügler die gute Aussicht auf das östliche Ruhrgebiet und die münsterländische Bucht genossen, so wurde der Turm nun von der Wehrmacht als Beobachtungspunkt gegen feindliche Operationen genutzt. Auf dem Gelände der Kirchspielschützen nebenan baute der Kreis Unna einen Bunker, der bei Alarm von der Kreisleitung genutzt wurde. Dieser Bunker durfte aber auch von Privatpersonen genutzt werden. Hinter dem Bauernhof Klusenwirth (500m westlich) errichtete die Wehrmacht eine Scheinfabrik, die durch eine Flakstellung und einen dazugehörigen Bunker gesichert wurde. Beide Bunker kann man auch heute noch sehen, aber nicht mehr besichtigen. Im April 1945 wurden aus dem Raum Balve / Iserlohn Tigerpanzer auf die Wilhelmshöhe verlegt, um die Alliierten bei der Schlacht um den Ruhrkessel aufzuhalten. Das gelang nur bedingt. Zwar konnten die Tiger die vorrückenden Truppen dank ihrer großen Schussweite aufhalten, aber nur kurz, dann brachen amerikanische Flugzeuge den Widerstand und das Bombardement brachte Tod und Verwüstung. Heute dient der Turm wieder friedlichen Zwecken. Aber, wenn man Klassen aus Fröndenberger und Unneraner Schulen die Geschichte und die Bedeutung des Turmes näher bringt, und man die Kinder ein paar Tage später fragt, was sie vom Ausflug zum Bismarckturm behalten haben, so erhält man fast immer folgende Antwort: „Im Bismarckturm gibt es 13 Einschusslöcher.“