Schule 1956

Am 21.4.1956 wurde in Strickherdicke die neue Schule eingeweiht. Das alte Schulgebäude von 1891 in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße entsprach schon lange nicht mehr den Anforderungen der neuen Zeit. 70 Kinder wurden hier von zwei Lehrkräften – teilweise in Schichtunterricht – unterrichtet. Betrieben wurde der Neubau der Schule vom Regierungspräsidenten Hubert Biernat, der ja bekanntermaßen in Strickherdicke wohnte, vom Bürgermeister Windgätter und den Gemeindevertretern W. Hunke, H. Müller, K. Ernst, W. Veuhoff und W. Börsting. Die Bauleitung hatte der Dipl. Ing. Brunne aus Hemmerde. Da die Gemeinde keine eigenen Grundstücke besaß, wurde ein geeignetes Baugrundstück von Frau Berkenhoff erworben, an der Alten Kreisstraße gegenüber dem heutigen Hof von Schoof-Staupe.

Die Gesamtkosten beliefen sich damals auf 244.000 DM. Ein Drittel musste die Gemeinde selbst aufbringen, der Rest wurde durch diverse Zuschüsse gedeckt. Darin enthalten waren auch 30.344 DM Eigenleistungen der Gemeinde.

1955 wurden Grundsteinlegung und Richtfest gemeinsam gefeiert und nach nur 16 Monaten Bauzeit folgte im April 1956 die feierliche Einweihung. Die kurze Bauzeit blieb aber nicht ohne Folgen. Im Tagebuch der Schule wird von zahlreichen Baumängeln berichtet: Heizungsversagen, Undichtigkeiten an Wänden und dem Dach, Feuchtigkeitsprobleme und Einiges mehr. Aber die beiden Lehrkräfte und die 56 Kinder freuten sich über den Unterricht in der neuen Schule. Betrug 1950 die Zahl der Schülerinnen und Schüler noch 94, so war sie 1956 durch den Fortzug von Flüchtlingsfamilien und auf Grund des kriegsbedingten Rückgangs der Geburtenzahl entsprechend stark gesunken.

Im Juli 1967 findet sich der letzte Eintrag im Schultagebuch.

Der ab 01.01.68 per Gesetz bestimmte Zusammenschluss der amtsangehörigen Gemeinden zur “Stadt Fröndenberg”, brachte für Strickherdicke nach 75 Jahren Eigenständigkeit auch das Ende des dörflichen Schulbetriebes.

Der Schulbau erhielt eine neue Nutzung.

Die freiwerdende, noch neue Schule fand nach einem Umbau, sowie dem Bau eines großen Spielplatzes, als Kindergarten Verwendung, der hier bis 1984 Bestand hatte. Da die meisten Kinder aus Ardey kamen, fand aus diesem Grund 1984 eine Verlegung in die Gebäude der ebenfalls ungenutzten Ardeyer Schule statt.

Die freiwillige Feuerwehr Strickherdicke blieb selbstverständlich weiterhin

in ihren Räumen.

Nach der Verlegung des Kindergartens bekam das „neue“ Schulgebäude erneut neue Nutzer. Der obere Teil wurde Wohnraum, der untere Teil wurde Bürgerhaus für Strickherdicke, getragen von einem Förderverein „Bürgerhaus Strickherdicke“ und es wurde Heimat für zahlreiche Vereine, Gruppen, Versammlungen, private Feiern und Kurse.

Aber das war immer noch nicht die letzte Nutzung. Seit 2015 wurde das ehemalige Bürgerhaus Heimat für zahlreiche Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Mit einer kurzen Unterbrechung ist das bis heute so.