Die Mühle in Langschede 1461

Die landesherrliche Mühle zu Langschede, die der Graf von der Mark etwa im Jahre 1461 ausdrücklich „unsere Mühle“ zu Langhenschede nannte, erreichte zeitweilig eine beachtliche Bedeutung und konnte alle anderen Mühlen in der Umgebung übertreffen. Der Mühlenbann den die brandenburgische Regierung nach dem 30 jährigen Krieg verhängte, verhalf ihr zu einem rasanten Aufschwung. Der Mühlenbann zwang die Bauern zur Anlieferung und schädigte die Privatmühlen die erheblichen aber letztendlich vergeblichen Widerstand gegen die Anordnung leisteten. Die Mühle hatte bereits nach dem Lagerbuch von 1690 den Mahlzwang von 187 Höfe und Kotten in fünf verschiedenen Kirchspielen. In neue Bahnen wurde das Mühlwesen erst 1738 geleitet, als der Preußische König den Königsberger Kriegs – und Domänenrat Staffelstein nach der Mark sandte und ihm mit dem Geschäft betraute. Die Langscheder Mühle hatte mit 3630 Mahlgenossen die größte Auslastung in der ganzen Grafschaft Mark. Die Mühle war Dank ihrer Konstruktion als unterschlächtige Mühle deren Wasserrad vorwiegend durch die Flussströmung angetrieben wird und ihren drei Mahlgängen besonders Leistungsfähig. Als Vergütung erhielt der Müller in der Grafschaft Mark in der Regel einen Anteil von 5 % vom Getreide. Für die Instandhaltung der Mühle waren alle Eingesessenen des Kirchspiels verpflichtet, was nicht immer zur Begeisterung beitrug. Im Jahre 1805 übernahm Johann Heinrich Schoppe aus Hemmerde die Mühle in Erbpacht und musste neben allen Verpflichtungen 2823 Taler Kaution stellen. Nach einem Rechtsstreit mit dem Fiskus erhielten Schoppes die Mühle 1851 als Eigentum das sie 1852 schon wieder verkaufen wollten, da sich der Betrieb nach dem Bau einer Dampfmühle in Langschede nicht mehr lohne. Ende des 19. Jh. wurde die Wassermühle abgerissen.