Der Bismarckturm 1900

Der Bismarckturm war schon immer ein beliebtes Wanderziel für Familien, Gruppen und Vereine. Er entstand um 1900 – 214m über NN – auf der Friedrich Wilhelmshöhe. Dieser, von nationalgesonnenen Bürgern des deutschen Reiches, wie auch der pa­ triotischen deutschen Studentenschaft angeregte Bau, sollte an den Mitbegründer des zweiten deutschen Reiches – Fürst Otto von Bismarck – zum Gedenken errichtet werden. Nach Vorstellung der Studentenschaft entstanden 238 solcher als Feuersäu­ len konstruierte Bauten überall im deutsch-sprachigen Raum. Die Planung des Unna­ er Turms wurde dem Berliner Architekten Bruno Schmitz angetragen, einem der be­ kanntesten Architekten der damaligen Zeit. Die Baukosten (33.000 Reichsmark) für den 19,4 m hohen Turm konnten und mussten durch Spenden von Bürgern der Stadt Unna und benachbarter Gemeinden erbracht werden.

1899 erstellte man aus Steinen der Unnaer Stadtmauer das Fundament und im Fol­ gejahr den restlichen Turm aus dem im Frömener Backenberg gebrochenem Sand­ stein. Das eiserne Feuerbecken lieferte die Maschinenfabrik August Lohrmann in Kö­ nigsborn.

Die feierliche Einweihung fand am 18.10.1900 statt, dem Jahrestag der Leipziger Völ­ kerschlacht. Dem Hellweger Boten vom 19.10. konnte man entnehmen, dass 8 qm getränktes Holz auf der Spitze des Turms verbrannt wurden
Bis 1918 fanden hier zu Bismarcks Geburtstag (1. April), dem Sedanstag (2. Septem­ ber) und dem Reichsgründungstag, am 18. Januar, national-patriotische Veranstal­ tungen statt.

Nationale Gedenkveranstaltungen gab es nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Aber der Turm blieb bei Jung und Alt, bei vielen Vereinen und Schulklassen ein be­ liebtes Ausflugsziel. Die Schäden des zweiten Weltkriegs wurden ab den 1990er Jah­ ren repariert. Am 18.3.2009 fand dann die feierliche Wiedereröffnung statt. Der Bis­ marckturm wurde wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, Dank und mit Hilfe einer Truppe von ehrenamtlichen „Türmern“.